Ein Gelee das seine Familie sucht.

Das klingt so traurig! ist es aber nicht, denn es ist ganz anders gemeint. Denn eigentlich will es nur wissen, ob es eher süß oder salzig ist. Aprikose klar, aber Tomate erwartet man jetzt nicht im Brotaufstrich. Aber wer schon einmal in Spanien war, und dort aufmerksam durch den Supermarkt geschlendert ist, was ich ja besonders gerne in fremden Ländern tue, der hat vielleicht im Regal neben der Erdbeermarmelade auch Tomatenmarmelade entdeckt. Seit mit klar ist, dass man das ganz selbstverständlich machen kann, koche ich mir regelmäßig meine Tomatenmarmelade. 

Und ja, schimpft mich hier und da durchgeknallt, aber die Herkunft zu dieser Idee war ganz anderer Natur. Obgleich sie ihre Basis in der erworbenen Selbstverständlichkeit der Tomatenmarmelade findet. Und das war so:

Ich koche ja dann und wann saisonale und regionale Gerichte für den Dreiländerschmeck, den Foodblog der Aachener Zeitung. Dort waren, mit heißer Nadel gestrickte Rezepte für den Grill gefragt. Da wir auch dort versuchen, immer mehr auf Fleisch zu verzichten, habe ich überlegt, was man tolles mit Gemüse vom Grill kreieren kann. Dabei entstand ein Rezept für gegrillten Rotkohl mit einer Aprikosen-Tomaten Salsa. Ich habe für den Tag der Umsetzung meine ganze schrullige Familie eingeladen, damit auch möglichst alles wegkommt. Sonst hätte ich den ganzen Sommer über wahrscheinlich einem Dreiviertel Rotkohl Asyl in meinem Kühlschrank gewährt. 

Als alle wieder weg waren war der gegrillte Rotkohl weg, aber noch etwas von der Salsa übrig, die dann noch einige Tage im Kühlschrank stand. Ich horte immer alle Reste in Schraubgläsern und eines Tages werden sie von mir Ihrer Bestimmung zugeführt. Klappt für mich ganz gut, aber mitunter sind es meinem Liebsten zu viele Gläser, weil er mein System nicht versteht. So ist das! Kreative und Menschen mit Kalkül sprechen eben eine andere Sprache.

Zurück zum Gelee formerly known as Salsa. Kurzer Prozess: Mit zusätzlich braunem Zucker und etwas Salz in den Pott und eingekocht. Ein wunderbares Elixier und ich liebe diese kleinen Schätze in Schraubgläsern, die dann in weiteren Gerichten eine noch höhere Bestimmung finden.

Ich habe Euch das Rezept, ohne den ganzen umständlichen Schritt mit der Familie aufgeschrieben. In diesem Sinne: Rettet die Schraubgläser!

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Aprikosen-Tomaten Gelee

Portionen 1 300 ml Glas

Zutaten

  • 8 Aprikosen
  • 4 Tomaten mittelgroß
  • 1 Chili
  • 1/2 Bio Limette
  • 1/4 TL Salz
  • 150 g brauner Zucker

Anleitungen

  • Die Aprikosen und Tomaten waschen. Die Aprikosen entkernen und bei den Tomaten den Strunk entfernen. Mit Schale grob würfeln und in einen ausreichend großen Topf geben.
  • Die Chili je nach Vorliebe entkernen und klein würfeln. Mit in den Topf geben.
  • Die Bio Limette auspressen, und den Saft dazu geben.
  • Dann den braunen Zucker hinzu geben, alles zusammen aufkochen und für etwa 40 Minuten leise köcheln lassen, bis ein Großteil der Flüssigkeit eingekocht ist.
  • Jetzt mit Salz abschmecken, es sollte eine leichte salzige Note bekommen. Das ganze kurz mit dem Pürierstab durch mixen und durch ein feines Sieb streichen. Sollte die Masse nach dem Durchstreichen noch zu dünn sein, kann man sie nochmal etwas köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
  • Zum Schluss das Gelee in ein sterilisiertes Glas abfüllen und gut verschließen. So sollte es sich ein paar Wochen halten. Wenn sie nicht vorher schon weggenascht wurde 😉