Das nenn ich mal echtes Glück! Am Muttertag und dem Geburtstag meines Kochblogs lege ich mich beim Waldparcour-Contest mit meiner Tochter auf die Fresse!!! Muss man einfach mal so sagen…

Die linke Augenbraue leicht geplatzt, dicke Lippe, geschürftes Kinn, rechte Hand kleiner Finger schmerzt, linker Arm… AUA! (Kam mir verdammt bekannt vor), linkes Knie Schürfwunde und geprellt. Sonst nix… Aber eins war mir klar: Der Arm ist gebrochen!

Eins der ersten Dinge an die ich dachte, nachdem ich mich gesammelt hatte, noch bevor ich in der Notfallaufnahme des Uniklinikums Aachen angekommen war: Was kann man denn so einhändig alles kochen? Das könnte sogar eine eigene Kategorie werden…
Ich hatte während der ganzen Wartezeiten im Krankenhaus viel Zeit zu Grübeln und habe mir ein paar Sachen ausgedacht und diese im Kopf einhändig durchgespielt und mir tolle Stories mit halben, rechtsseitig gefüllten Tellern ausgedacht. Weil nur der rechte Arm was tun kann. Haha!

Sind wir mal ehrlich: Wie in aller Welt will man einhändig kochen? Auch ich Dickkopf muss einfach einsehen, dass ich mir helfen lassen muss. Mein Plan war eigentlich, meine Große dabei einzubinden und sie wie bei Disney’s „Ratatouille“ fernzusteuern. Aber da prallen dann ZWEI Dickköpfe aufeinander. Ich durfte nicht! Und da ich mich gerade nicht wehren kann, hab ich mich mit eingeklemmten Schwanz auf die Couch zurück gezogen. Aber nicht, ohne den Deal auszuhandeln, dass ich nachher einen Shot machen darf. Einhändig, versteht sich!

Ein paar Impulse durfte ich meiner kleinen Chefköchin aber mit auf den Weg geben. Die Temperatur und die Garzeit. Und oft füllen wir das Hühnchen sonst mit Rosmarin, Knoblauch und Zitronenstücken. Wir hatten aber nur noch eine halbe Zitrone im Haus. Ich hatte deshalb den Tipp mit den Orangen. Mein Liebster hat den Honig als Wunschzutat in die Runde geworfen. Daher kam dann auch der Name „Honey“, der zufällig auch der Spitzname der Köchin ist. Hanna wird oft Hanni gerufen. Und den Rest hat dieses 8-jährige tolle Mädchen ganz alleine gemacht. Sogar das mit der Butter unter der Brusthaut hat sie sich schon von mir abgeschaut.

In solchen Momenten bin noch viel stolzer auf meine Familie, als sonst sowieso schon. Wir halten zusammen, jeder hilft jedem und Ich weiß, wenn ich ausfalle übernimmt jeder eine Rolle. Läuft bei mir! 🙂

Ich lasse mich also mit diesem wirklich leckeren Orangen-Hühnchen verwöhnen. Butter macht die Brust unglaublich saftig. Der Fleischsaft, die flüssige Butter und der Saft der Orange sammeln sich in der Form. Das gibt eine tolle Tunke, in die man die Beilagen wunderbar dippen kann. In unserem Fall war das einfach Baguette. Dazu gab es einen ganz einfach herzustellenden knackigen Rotkohlsalat, den hatte ich noch von letzter Woche übrig. Das Rezept findet Ihr als Teil beim Burger mit Ziegenkäse.

Macht es mir nach. Ab auf die Couch und bekochen lassen. Das Rezept zum Ausdrucken und Weiterreichen findet ihr hier unten.