Ihr seht hier das Ergebnis wenn man ein Glas Kichererbsen restlos verarbeitet: eine vegane Zitronen-Mayonnaise und ein Kichererbsen-Snack. Ich mag es Reste zu verwerten und Dinge weiter zu benutzen!

Ich habe dieses Glas Kichererbsen schon ein paar Wochen hier rumstehen. Immer schön vor meiner Nase, damit ich endlich mal DAS PERFEKTE HUMMUS herstelle. Das war zumindest die Intention. Chance verpasst!
Ich bin so ein Impulsmensch. Mein Gedankengang war: Wann wird es endlich richtig Sommer? – Endlich wieder draußen sitzen – kühle Getränke schlürfen – Grillen – Mal lecker Fisch grillen – Mit knackigem Salat – Mit Zitronenaioli… Da war doch diese Sache mit der veganen Aioli von meiner Nichte…

Gedanklich träumte ich noch im Sessel, meine äußere Hülle aber stand schon zombiehaft in der Küche und versuchte einarmig (denn ich habe ja noch einen Gipsarm) das Glas aufzuschrauben… argh… zum Glück habe ich Kinder.

Die Sache mit den Veganern ist, dass sie mit einem Augenzwinkern immer versuchen einen sehr nett hinters Licht zu führen und so zu überzeugen. Ich finde es toll und beneidenswert, wenn Menschen so viel Stärke und Idealismus an den Tag legen, auf Speck zu verzichten und keinem Huhn auch nur eine Feder zu krümmen, um ihm das Ei unterm Popo wegzuziehen. Ich wusste jedenfalls nicht dass es eine vegane Aioli war. Und ich muss sagen, nachdem ich es wusste war ich immer noch begeistert. Am Besten gefällt mir daran, dass ich auch die Flüssigkeit, die man normalerweise den Abfluss runterjubelt, verwendet. Diese Flüssigkeit, das Badewasser der Kichererbse, nennt man auch Aquafaba. Wie sagt meine 4-jährige immer: „Nichts verschwenden, wieder verwenden“.

Wenn man keinen T********x besitzt, ist es genau wie bei einer Mayo auf Eierbasis oder einem Eierlikör, einer Hollandaise… eben manchmal ein Glücksspiel. Du machst alles richtig und hast morgens schon die Zutaten zurechtgelegt, damit sie abends alle die gleiche Temperatur haben. Und dir scheißt die Mayo ganz frech ab!!!
Ich habe aber auch schon ganz unprätentiös auf einem Campingplatz in Südfrankreich bei sengender Hitze mit kaltem Ei und warmem Öl eine Mayo im Kaffeebecher gerührt. Et voilá, allet jut! Manchmal steckste einfach nicht drin, wäre ja auch eklig.

Die Zutaten hatten also alle die gleiche Temperatur, ich mir dreimal die Anleitung durchgelesen, und los! Erster Versuch: Abgeschissen! Kann ja nicht sein! Nochmal. Alle Geräte gereinigt, und los! Jaaa, das wird doch. Nochn bissel dünn, also noch was Öl… Abgeschissen! Hingeschmissen! Kein Bock mehr.

Aber so leicht lasse ich mich von ein zwei abgeschissenen Mayos nicht unterkriegen. Heute krieg ich Dich! Und wahrlich, heute hat’s geklappt. Mein Geheimnis? Ein billiger Hand-Milchaufschäumer. So fand das Drama noch ein glückliches Ende und ist wohl der Anfang von einer neuen Liebe zur veganen Zitronenaioli.

Diese werde ich allerdings teilweise morgen fürs Frühstück weiter verarbeiten. Seid gespannt… Frühstyck an der Nordsee.

Und, was mache ich jetzt mit den eigentlichen Hauptdarstellern, den Kichererbsen? Ich mag ja Underdogs. Deshalb mutiert das Aquafaba hier zum Hauptdarsteller und die Kichererbsen bekommt eine Nebenrolle als Snack. Das habe ich mal beim Durchscrollen auf Instagram bei @emmikochteinfach entdeckt, und fand die Idee toll. Mal ein ganz anderer Seriensnack. Das Rezept gibt’s nicht auf ihrer Seite. Folgt einfach diesem Link hier, oder schaut Euch hier unten meine angewandelte Variante an. Auch seeehr lecker!

Aber Vorsicht: Eine Sache hat mir keiner gesagt: Einige der Dinger explodieren im Backofen!!! Nicht sehr laut, aber die Überraschung, die beim Öffnen des Backofens erscheint konnte nur ein Handstaubsauger bekämpfen. Dustbusters!