Der Aachener an sich kennt sie aus dem tangentialen Dasein im Dreiländereck und natürlich aus dem spontanen Kurzurlaub an der nahe gelegenen Holländischen See: Bitterballen!
Sie schmecken aber nicht so bitter wie ihr Ruf. Bitter heißen sie, da man sie zum Bitter, also zum Schnaps, zu sich nimmt. Und genau das ist ja der Plan.

Woraus sie hergestellt sind, möchte man im Convenience Bereich lieber nicht wissen. Hauptsache geil. Man möchte aufs Meer blicken, die heißen Bällchen in billigen Senf dippen und im Mund verschwinden lassen. Fettige Finger ablecken, Grolsch hinterher schlürfen und nochmal von vorn! Hach, was wünschte ich jetzt Sand im Getriebe zu haben…

Also, es gibt sie auf jeden Fall aus Kalb, Rind, Huhn, Garnelen, Schwein, mit oder ohne Käse verfeinert. Aber das weiß man nie so genau…

Bei mir sind sie heute aus Resten von meinem Miso Pulled Pork vergangener Tage. Da musste ich gar nicht so viel machen. Außer sie letztendlich in Form zu bringen. Es benötigt eigentlich eiskalte Händchen dafür, da die Masse, wenn sie warm ist sehr cremig ist. Hat aber trotzdem geklappt, wie ihr seht.

Klassischerweise werden sie in billigem Senf aus Eimern gedippt. Ich kann es leider nie lassen noch einen drauf zu setzen. Ich habe Dijon-Senf mit Wasabi und Sojasauce verfeinert, um geschmacklich ne ballrunde Sache draus zu machen.

Das sind die besten Bitterballen, die ich je hatte! Hup, Holland, hup!

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Urlaubsfeelings-Bitterballen

Portionen 4 Personen

Zutaten

  • 500 g Fleisch nach Wahl Kalb, Gefluegel, Rind, Schwein...
  • 1 Bund Suppengrün
  • 3 EL Butter
  • 80 g Mehl
  • 4 Eier
  • 100 g Käse Optional! Sorte nach Belieben.
  • Salz, Pfeffer nach Belieben
  • 1 Bund Petersilie
  • 1-2 EL Zitrone
  • 200 g Panko oder Paniermehl
  • 1,5 l Öl zum Frittieren

Anleitungen

  • Das Fleisch wird kalt zusammen mit den geputzten und gewürfelten Suppengemüse und ausreichend Wasser aufgesetzt. So lange simmern lassen, bis das Fleisch beim Zusammendrücken fast zerfällt. Die variiert je nach Größe der Fleischstücke.
  • Nach dem Garen die Kochbrühe abseihen und 400ml beiseite stellen.
  • Das Fleisch in kleine Würfel schneiden.
  • Jetzt die Butter in einem Topf erhitzen und mit dem Mehl zusammen anschwitzen. Mit etwas Kochbrühe ablöschen und Stück für Stück angießen. Dabei mit einem Schneebesen immer wieder kräftig rühren, damit keine Klümpchen entstehen.
  • Wenn die 400ml Brühe verbraucht sind, muss das Ganze ca. 20min leise simmern. So verschwindet der Mehl Geschmack. Danach abkühlen lassen.
  • Jetzt wird das Fleisch , zwei Eigelb und eventuell den Käse in die Masse gegeben. Der Käse kann sehr klein gewürfelt oder gerieben werden.
  • Nun die Masse mit Salz, Pfeffer, Petersilie und Zitrone abschmecken und im Kühlschrank kalt stellen. Durch die Kühlung wird die Masse formbar.
  • Die Masse kann nun zu kleinen Tischtenninsball großen gerollt und mit dem restlichen Ei und dem Panko (Paniermahl) zweifach paniert werden. Wenn dieser Prozess bei Euch länger dauert, empfehle ich die Bällchen schubweise im Kühlschrank zu lagern.
  • Das Öl erhitzen. Ich prüfe das immer mit einem Holzstäbchen, das ich ins Fett halte. Bilden sich Bläschen, ist das Fett heiß genug.
  • Jetzt alle Bällchen nach und nach knusprig goldbraun ausbacken.
  • Die Bitterballen unbedingt mit Majo, Senf und natürlich einem kalten Bier genießen!